Vier Wochen Detox-Kur, Entgiften, Entschlacken… das klingt nach einem Monat spaßfrei-leben, Selbstkasteiung und null Genuss. Finde ich. Und es klingt so gar nicht nach mir! Im März hatte ich Euch von meinem neuen Projekt erzählt. Ich wollte meine Rückenschmerzen loswerden und eine Sportroutine finden. Dafür habe ich ein ganzheitlich angelegtes Personaltraining bei Ken Niestolik, einem Premium Personaltrainer aus Leipzig, begonnen.
Eine Ernährungsberatung ist dabei inklusive. Nach verschiedenen Checks und einer Blutuntersuchung, war die Empfehlung meines Coaches, eine Darmregulierung oder Darmsanierung zu machen. Da das irgendwie maximal unsexy klingt, hab ich mich entschlossen, die Janze “Detox Kur” zu benamsen. Gemeint ist das Gleiche: Körper entgiften und quasi auf Null stellen. Meine ganz persönliche Mission dabei: Detoxen geht auch in lecker! Und genau so isses.
Warum überhaupt?!
Ganz kurzer populärwissenschaftlicher Ausflug zum Thema Darm: Unser Verdauungsorgan hat eine zentrale Bedeutung für unsere Gesundheit. Geht’s dem Darm gut, geht’s uns gut. Nun ist die Ernährung in unserer westlichen Welt nicht eben die beste für unseren Darm. Wir essen zu viel Fleisch, Wurst, Eier, Getreide, Soja und Milchprodukte, Zucker und Weißmehl. Gar nicht gut für die Darmflora… In einigen Artikeln und Abhandlungen habe ich über Schlacken gelesen, die sich im Darm ablagern sollen. Andere AutorInnen sagen, das ist Bullshit. Wie auch immer: Obwohl ich auf meine Ernährung achte, esse ich auch ab und zu “ungesunde” aka verarbeitete Produkte wie Pizza. Logo. Und dass davon irgendwie was hängen bleibt, kann ich nachvollziehen. Ergo: Zeit für einen Großputz mit dem Ziel, meinen Körper zu entgiften und zu entsäuern. Auf dass die ollen Infekte, die mich 2017 genervt haben, keine Chance mehr haben.
Detox-Kur: Der Plan
Abgestimmt auf die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung, hatte mir Ken einen groben Plan gegeben, wie ich meine Detox-Kur gestalten soll. Der erster Teil bestand aus einer einwöchigen Suppenphase, in der Gemüsesuppen, Smoothies, Tees und Wasser erlaubt sind. Vermeiden sollte ich Milchprodukte in jeder Form, Getreide in jeder Form, Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch, Alkohol, Eier, Nüsse, Zucker, Koffein. Jaja, zusammengefasst könnte man sagen: Alles, was Spaß macht!! 😉
Begleitend dazu hat er empfohlen, aller zwei Tage ein Basenbad* für mindestens 40 Minuten zu machen, Bulk drinking – also viel mit einem Mal trinken – zu praktizieren, und Leberwickel zu machen. Für die anschließende Aufbauphase hatte er mir verschiedene Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, die die Darmflora unterstützen und Mineralien- sowie Vitamindepots auffüllen.
Detox-Kur: Der Start
Ich hab nach Ostern mit der Suppenphase begonnen, die Wochen zuvor waren in meinem Offline-Leben sehr bewegt und herausfordernd. Da führte überhaupt kein Weg rein, Kraft für so ein Kur abzuknapsen. Das ist bei so einem Projekt wirklich wichtig – es braucht Kraft und Willensstärke. Mit 300 anderen Baustellen nebendran wird das nüscht.
Detox-Kur Tipp 1: Beginne dann, wenn Du Kraft dafür hast.
Außer dem Plan mit den erlaubten Lebensmitteln hatte ich keine Anhaltspunkte, wie ich diese Zeit gestalte. Deshalb hab ich mich vor dem Start erst mal genau informiert, wie ich in diese sanfte Fastenphase – ich konnte mich am ehesten im Basenfasten wiederfinden – starte. Denn eines war mir klar: Wenn ich das schon mache, dann muss es mir auch schmecken. Mit Diäten kann ich nämlich gar nichts anfangen. Das finde ich voll nervig.
Detox-Kur Tipp 2: Mach’ Dich schlau. Und plane dafür Zeit ein.
Mir haben verschiedene Blogposts und Artikel geholfen, beispielsweise hier und hier und hier. Bevor ich losgelegt habe, hab ich meine Familie informiert, dass ich in der Woche nicht oder nur ganz begrenzt kochen werde. Kochen gehört normalerweise zusammen mit dem Einkaufen in unserer Haushalts-Arbeitsaufteilung zu meinen Jobs. Mein Mann erledigt andere Dinge.
Detox-Kur Tipp 3: Bist Du die Familienmanagerin bei Euch, hole Deine Familie ins Boot.
Danach hab ich mir Rezepte rausgesucht, Zutaten besorgt und einfach losgelegt. Die ersten zwei Tage waren eine Umstellung, doch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich hatte immer mal wieder Hunger. Dann hab ich einfach viel getrunken (Kräutertee) oder bin spazieren gegangen.
Ich habe täglich drei Mahlzeiten zu mir genommen: Smoothie am Morgen plus einen Becher entkoffeinierten Kaffee mit Mandelmilch. Der Kaffeegeschmack am Morgen und dazu einen Blick in die Zeitung zu werfen, das gehört für mich einfach zu einem entspannten Tagesstart dazu. Da ich schon ganz lange morgens Mandelmilch in den Kaffee nehme, weil mir das besser bekommt, musste ich mich da nicht umstellen. Mittags und abends hab ich jeweils eine Schüssel Suppe gegessen. Und mindestens drei Liter Wasser und Tee täglich getrunken.
Detox-Kur Tipp 4: Geh einkaufen, koche Dir was Leckeres und genieße Deine Mahlzeiten in Ruhe!
Detox-Kur Tipp 5: Bei Hunger, viel trinken und/oder rausgehen!
Großartig fand ich, wie sich nach nur zwei Tagen meine Geschmacksnerven erholt hatten. Ich habe die Gemüsesuppe so intensiv geschmeckt – vor allem den Koriander – das war eine richtige Aromenexplosion! Schon allein dafür lohnt es sich!!
Rezept für die frühlingsfrische Gemüse-Suppe
Zutaten
- 1 Süßkartoffel
- 2 mittelgroße Möhren
- ¼ Sellerie
- 1 Stange Porree
- 1 Zwiebel
- 1 Stück frischen Kurkuma (4 cm)
- 1 Stück Ingwer (3 cm)
- ½ Paprikaschote
- 1 Fenchelknolle
- 2 EL Kokosöl zum Anbraten
- 500 ml Gemüsebrühe
- 1 Dose Kokosmilch (ich nehme immer die in Bioqualität)
- Limette zum Abschmecken
- frischer Koriander und Schwarzkümmel zum Garnieren
Und so bereitet Ihr die Gemüse-Suppe zu
Die Süßkartoffel, Ingwer und Kurkuma schälen und klein schneiden. Alle anderen Zutaten gründlich waschen und sehr klein schneiden. Das Kokosöl in einem mittelgroßen Topf erhitzen und zuerst Zwiebel und Porree dazugeben und glasig dünsten. Dann das andere Gemüse und die Wurzeln dazu geben und 5 Minuten unter Rühren mitdünsten. Danach mit der Gemüsebrühe ablöschen und auf kleiner Flamme ungefähr eine halbe Stunde kochen lassen.
Wenn das Gemüse weich ist, den Topf vom Herd nehmen, die Kokosmilch dazu geben und fein pürieren. Mit Paprika und Salz abschmecken. Sollte Euch die Suppe zu dickflüssig sein, vorsichtig Wasser zugießen und nochmals pürieren, bis sie die gewünschte Konsistenz hat.
Inspiration war mir dieses Rezept.
Wie ging es mir während der ersten Detox-Kur-Phase
An den ersten zwei Tagen hab ich wenig gearbeitet und mir viel Zeit für mich genommen. Ich war auch ganz schön schlapp. Und irgendwie langsamer. Ich hatte nicht so viel Kraft wie sonst. Am dritten Tag ging es besser, da musste ich auch arbeiten und zwei recht anstrengende Termine absolvieren. Das lief tagsüber super. Doch am Abend hab ich gemerkt, dass das zu viel war. Hier hätte mir mehr Ruhe gut getan.
Detox-Kur Tipp 6: Versuche einen Zeitraum zu finden, wo Du viele Pausen oder vielleicht sogar Urlaub machen kannst.
Insgesamt habe ich sieben Tage Basenfasten bzw. Suppenphase durchgehalten. Der riesen Energiekick hat sich bei mir nicht eingestellt, von dem ich gelesen hatte. Solange ich kein Essen gesehen oder gerochen habe, hatte ich auch keinen Hunger. Einkaufen zu gehen, fand ich doof: Selbst nichts zu essen und Essen einkaufen zu müssen, keine gute Idee… Hunger-Attacke.
Detox Kur Tipp 7: Solltest Du wie ich in der Entgiftungsphase empfindlicher auf Gerüche reagieren, vermeide es einkaufen oder in Restaurants zu gehen und für Andere zu kochen.
Begleitend zu dem Weniger an Nahrung hab ich auch versucht, weniger online zu sein, weniger Bilder und Informationen zu konsumieren. Mich mehr auf mich zu konzentrieren. Das ist mir begrenzt gut gelungen, sag ich mal. Oder anders: Da gibts Luft nach oben. 😉 Auch das würde ich das nächste Mal noch intensiver machen und am besten da sein, wo es kein WLAN und kein Netz gibt.
Detox-Kur Suppenphase – mein Fazit
Plus: Ich fand die Suppenphase meiner Detox-Kur prima und war stolz, eine Woche durchgehalten zu haben. Das Gefühl, mal ordentlich Durchzuputzen, war sehr angenehm! Ich hab mich hinterher gut, wenn auch nicht wirklich kreativer oder kraftvoller, gefühlt. Und obwohl es kein direktes Ziel war, war es schön, mich von 2 Kilos zu verabschieden und die Jeans nun lockerer sitzen zu haben.
Minus: Ich hab die Vorbereitungs- und Einlese-Zeit unterschätzt. Ich hatte körperlich weniger Kraft und war bei anstrengenden Themen, die es halt in dieser Woche auch gab, weniger belastbar und bin schneller aus der Haut gefahren.
Ich werde eine Basen- oder Heilfastenkur auf jeden Fall im Herbst oder kommenden Frühjahr noch ein Mal machen. Dann gern in den Bergen oder am Meer, wo ich mich nur um mich und nicht um meine Familie kümmere. Da hab ich echt Bock drauf.
Wie ging’s danach weiter?
Nach der Suppenphase bin ich in eine vierwöchige Nahrungsaufbauphase eingestiegen, in der glutenfreies Getreide, Eier, Fisch und Fleisch erlaubt waren. Wie das so war, was ich da Leckeres gekocht habe und vor allem mit welche Lebensmittel ich neu kennengelernt hab, davon werd ich Euch in den nächsten Posts erzählen und Euch selbstverständlich auch die Rezepte dazu packen.
Achtung: Spoiler in Bild-Form:
Stay tuned und so.
LG Anja
* Transparenzhinweis: In einem gemeinsamen Projekt teste ich das Angebot von Ken Niestolik als PREMIUM PERSONAL TRAINER® und schreibe darüber ehrlich und offen auf diesem Blog. Mir entstehen keine Kosten.
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