Bei uns auf dem Blog gehts meist um einfache schnelle Rezepte. Gerne mit regionalen Zutaten, wenn möglich in Bio-Qualität. Eine Gourmet-Tante bin ich also nicht. Ganz manchmal jedoch, brauche ich etwas ausgefallenere Lebensmittel für ein besonderes Gericht. Die zu finden war bisher in Leipzig eine kleine Herausforderung.
Seit dieser Woche ist das leichter. Es gibt nun einen Anlaufpunkt für Lebensmittel und Spezialitäten in bester Qualität: Das Frischeparadies in der Maximilianallee im Leipziger Norden.
12.000 Produkte aus 70 Ländern
Damit dürfte das Herumirren von Karstadt-Lebensmittelabteilung über italienischen Feinkostladen bis hin zur Verganz für mich ein Ende haben. Im FrischeParadies gibts 12.000 Produkte aus 70 Ländern – im Grunde also alles. Hier kaufen vor allem Gastronomen, aber auch Hobbyköche und Liebhaber hochwertiger Lebensmittel ein. Die Ursprünge des Unternehmens liegen schon knackige 150 Jahre zurück, als der Berliner Carl Lindenberg einen Fisch- und Delikatessengroßhandel gründete. Heute sind es zehn solcher modernen Märkte in Deutschland und Österreich am Start – einer davon seit dieser Woche in Leipzig.
Reinschnuppern ins Frischeparadies
Am Dienstag gab es für Journalisten und Blogger ein kleines Preopening. Das heißt, ich durfte mir zusammen mit Aileen von Minzgrün, Daniel von Gastro LE, Liv von Thank you for eating und Andrea von Dreiraumhaus den Markt schon mal anschauen.
Bloggerselfie – Danke an Liv bzw. Aileen für das Foto!
Der Spezialitätenmarkt befindet sich als “Shop im Shop” innerhalb des Selgros-Marktes. Wichtig: Während man für den Einkauf im Selgros ja eine Großmarktkarte benötigt, kann man im FrischeParadies “einfach so” einkaufen. Er ist also für Gastronomen und Hoteliers sowie Privatkunden geöffet.
Betriebsleiter des Frischeparadieses ist Thorsten Reichel. Der gebürtige Messestädter ist für den Job nach 15 Jahren zurück in seiner Heimatstadt. Wie im Gastrogewerbe üblich, ist der gelernte Koch ordentlich durch die Welt gezogen. Er kochte unter anderem auf Kreuzfahrtschiffen und leitete zuletzt die Kölner Filiale des Frischeparadieses. Der 40jährige hat ein echtes Faible für Lebensmittel und ich hatte bei der Marktführung das Gefühl, er kennt im Grunde jedes Produkt, was in “seinen” Regalen liegt. Natürlich hab ich ihn gleich gefragt, ob es auch regionale Produkte gibt. Ihr wisst ja, das ist mir wichtig. Auf Anhieb zeigte er mir Käse von Lehmanns, Fleisch aus Thüringen und sagte, dass sie auch Fisch aus Wermsdorf im Angebot haben.
Für den Anfang ist das ja schon mal ganz ordentlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass für den gesamten Umbau nur ein halbes Jahr Zeit war. Gelernt hab ich, dass das Herzstück jedes Frischeparadieses die Fischabteilung mit Fisch und Meeresfrüchten aus der ganzen Welt ist. Hier eine taufrische Dorade:
Außerdem gibts eine unfassbar große Auswahl an Käse in allen Reifestufen und Sorten: Frischkäse, Schnittkäse, Schnitt- und Bergkäse, Hartkäse, Weichkäse, Rotschmier- und Blauschimmelkäse. Und falls Ihr auf Schinken steht, könnt Ihr Euch auch da durch eine riesige Auswahl probieren.
Da ich ja nicht soooo der Fleischfan bin (ihr ahnt es schon, auch da könnt Ihr zwischen 23567 Sorten auswählen – Daniel von Gastro LE war im Himmel!!), hab ich mich lieber bisschen in der Obst- und Gemüseabteilung umgesehen:
Alles ist wirklich herrlich frisch und von sehr guter Qualität. Jetzt im Winter kommt das Gemüse natürlich von weiter her. Hier würde ich mir wünschen, dass im Frühling mehr Produkte aus der Region dazukommen. In anderen Märkten soll das wunderbar funktionieren – beispielsweise bei Wildkräutern.
Neben den klassischen Obst- und Gemüsesorten habe ich außerdem viele Spezialitäten entdeckt, einiges hatte ich noch nie zuvor gesehen wie die funky Sprossen- und Kressesorten. Das hier ist beispielsweise Rock Chives. Sie hat einen milden, feinen Knoblauchgeschmack sieht durch die Samen an der Oberseite der Blätter und Stiele sehr chici aus.
So. Nun wisst Ihr in etwa, was ich so alles im Frischeparadies entdeckt habe. Danach sind wir noch eine fixe Runde durch den Selgros-Markt gedreht, begleitet von Geschäftsleiterin Jana Messerschmidt, einer total sympathischen Powerfrau! Der Großmarkt wurde nämlich auch umgebaut bzw. wird es noch und sieht nun sehr viel hochwertiger aus als bei meinem letzten Einkauf dort 2015. Da war es, mit Verlaub, ziemlich rammelig.
Das Bistro: Auf Sterne-Niveau kosten
Zurück beim Bistro, wartete eine schön gedeckte Tafel auf uns. In fast allen Spezialitätenmärkten kann man im Bistro Gerichte auf Sterneniveau probieren, gekocht aus frische-paradiesischen 🙂 Zutaten. Ne coole Idee, wie ich finde. In Leipzig kocht Andreas Reinke mit seiner Mannschaft, der zuvor im Falco und bei Enk gearbeitet hat. Die Spirituosenabteilung verantwortet Annett Oelsner als Sommelière, ehemals Sternerestaurant Heine (das übrigens Ende Dezember leider schließt). Die Mannschaft ist also erstklassig!
Chef de la cuisine ähhhh du bistro 🙂 : Andreas Reinke
Und damit sind wir beim gemütlichen Teil des Abends: Dem Pressedinner.
Der Küchenchef hatte für uns ein sehr leckeres 5-Gänge-Menü gezaubert, das mit ausgewählten Weinen serviert wurde. Am besten hat mir die Vorspeise mit Ceviche vom QSFP Kablejau (gedörrte Tomanten, Mango und Chili) und das Dessert aus Blanc manger mit Picandou (Himbeeressiggelee, salzige Mandelerde und Kumquats) geschmeckt. Selbstverständlich war auch alles andere echt lecker.
Entdeckung des Abends
Meine Entdeckung des Abends war allerdings flüssig: Alkohlfreier PriSecco Weißduftig aus der Manufaktur Jörg Geiger Baden Württemberg. Der war so krass lecker, unbeschreiblich… Tipp! Unter anderem dafür werde ich vor Weihnachten also noch mal ins Frischeparadies schnippsen…
Danke an das Frischeparadies-Team und die Agentur Gourmet-Connection für den schönen Abend!
Und Euch wünsch’ ich ein prima 3. Adventswochende, lasst es ruhig angehen. Ich hab es mir auch vorgenommen.
Anja
Transparenzhinweis: Ich bin zu diesem Abend eingeladen worden. Meine Meinung bleibt dennoch selbstverständlich meine eigene.