Er ist lecker. Er ist schokoladig. Er ist süß. Meine Kinder essen ihn, obwohl er (Achtung! Festhalten!) ohne weißen Zucker, Gluten, Eier, Öl oder Butter auskommt. Ja, ich kann es auch kaum glauben. Gesund genießen, das geht wirklich. Sonst würden meine Kids das Ding nicht verspachtelt haben!
Im Rahmen meiner Detox-Kur sollte ich auf Zucker, Gluten, Laktose, Alkohol und Fleisch verzichten. Hier und hier hab ich darüber geschrieben. Als Kuchenjunkie wollte ich dennoch nicht auf Kuchen verzichten und habe nach einer gesunden Alternative gesucht. Es ist mir tatsächlich gelungen.
Voila, hier is mein veganer Schokoladenkuchen!
Veganer Schokoladenkuchen: die Zutaten
(ausreichend für eine kleine, 18 cm große Kuchenform)
Kuchen:
- eine gekochte mittelgroße Süßkartoffel (250 gr)
- 70 gr Buchweizenmehl
- 40 gr Kokosmehl
- 120 gr Kokosblütenzucker*
- 60 gr Kakaopulver*
- 1 EL Flohsamenschalen*
- 2 EL Erdmandelmehl*
- 2 TL Backpulver
- 1 TL Back-Natron
- 300 ml Wasser
Schokoladenschicht:
- 140 gr Datteln ohne Stein
- 190 ml Wasser
- 60 gr Kakaopulver*
- 2 EL Kokosmus*
- Beeren sowie getrocknete Kokoschips zum Garnieren
Die Inspiration kam von hier.
Veganer Schokoladenkuchen: So funktionierts
Zuerst die Datteln hacken und in 190 ml Wasser einweichen. Achtung: Das Wasser braucht Ihr noch, bitte nicht wegkippen!
Nun die Süßkartoffel mit einem Sparschäler schälen, in kleine Stücken schneiden und in 300 ml Wasser weich kochen.
Für den Kuchen alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen und den Ofen auf 220°C vor (Ober-/Unterhitze).
Wenn die Süßkartoffelstückchen weich gekocht ist, alles inkl. Wasser fein pürieren. Abkühlen lassen. Das ist wichtig, denn das Backpulver entfaltet seine Wirkung bei Feuchtigkeit und Hitze. Und das möglichst erst im Ofen. Gebt Ihr heiße Flüssigkeit zu Mehl & Co. dazu, blubbert es und die Wirkung verpufft vor dem Backen. Das Ergebnis: Klantschkuchen. Für Euch bereits getestet. Hust. War ich ärgerlich!
Sobald der Süßkartoffelbrei abgekühlt ist, diesen nach und nach in die Schüssel mit den trockenen Zutaten geben und gut verrühren. Der Teig sollte feucht aber nicht dünnflüssig sein.
Eine kleine Springform mit Kokosöl einfetten, den Teig in die Kuchenform streichen und ab in den Ofen auf mittlerer Schiene für ungefähr eine halbe Stunde, je nach Ofen auch 40 Minuten. Unbedingt Stäbchenprobe machen und mit einem Schaschlikspieß prüfen, ob der Kuchen schon gar ist. Wenn ja, Kuchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Zeit für das Topping. Dafür die eingeweichten Datteln inkl. Wasser, den Kakao und das Kokosmus pürieren und danach auf den Kuchen streichen. Mit Beeren oder Blüten oder was auch immer dekorieren. Und: fertsch!
Ich habe Euch die auf meinem Blog eher seltenen Zutaten verlinkt, falls Ihr nicht wisst, was Flohsamenschalen etc. sind. Also ich wusste das nicht, bevor ich mein Detox-Projekt gestartet habe. Ihr bekommt die Zutaten beispielsweise im DM, in gut sortierten Bioläden, teilweise auch im Supermarkt. Wer auf dem Land wohnt, wo es vielleicht keine großen Biomärkte gibt, der bestellt sich die Sachen einfach.
Kleiner Ausflug zum Thema Zutaten und veganes, glutenfreies Backen:
Für diejenigen unter Euch, für die veganes, glutenfreies Backen ebenfalls neu ist, gibt es noch ein paar Fakten zu den Zutaten, die meistens aus Asien oder Afrika stammen, weil sie hierzulande nicht wachsen. Das ist ein Manko finde ich, Regionales ist mir viel lieber. Doch da beim glutenfreien Backen die Klebstoffe aus dem Getreide fehlen, braucht es “Bindemittel”.
Flohsamenschalen: Flohsamen stammen von sogenannten Strauchwegerich, der in Indien und Pakistan wächst und als Heilpflanze gilt. Flohsamen quellen sehr gut und werden zusammen mit Flüssigkeit sehr schleimig (bisschen gewöhnungsbedürftig). Das ist allerdings gut für den Darm. Flohsamen sollen gut für die Darmflora sein.
Erdmandelmehl: Erdmandeln sind die Früchte der Erdmandelpflanze, auch Tigernuss genannt. Sie sind natürlich süß, sättigen und enthalten viele Vital- und Ballaststoffe, die die Verdauung fördern.
Kokosmus: Kokosmus besteht aus dem vermahlenen Fruchtfleisch der Kokosnuss, versetzt mit Kokosöl. Man verwendet es zum Backen, für Soßen und Smoothies. Es hat einen intensiven Koksgeschmack. Ich liebe! es.
Kokosblütenzucker: Aus dem Nektar der Kokospalme entsteht Kokosblütenzucker. Dafür wird die Blütenknospe der Kokospalme angeschnitten und der ausgetretene Saft aufgefangen und so bearbeitet, dass spezielle Kokosblütenzuckerkristalle entstehen. Weil die Herstellung aufwendig ist, ist Kokosblütenzucker vergleichsweise teuer. Wichtig ist, dass Ihr auf eine gute und nachhaltige Herstellung achtet.
So. Und nun wünsche ich Euch frohes Probieren und freu mich sehr über Eure Kommentare, ob der vegane Schokoladenkuchen geschmeckt hat.
LG Anja
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Liebe Anja,
Ich ersetze in vielen Rezepten die Flohsamen durch Basilikumsamen. Die quellen auch und eereen schleimig. Das sollte wegen der Süßkartoffel auch bei diesem Kuchen gehen “-) ich werde es ausprobieren.
Viele Grüße Anja
Liebe Anja,
danke für den Tipp!! Wäre ja ne regionale Alternative. :-))
LG Anja
Hallo Anja,
Der Kuchen ist probiert und für sehr lecker befunden. Ich habe dann aber statt der Basilikumsamen doch einfach Leinsamen verwendet.
Leinsamen-Eier kenne ich noch aus der Ei-Ersatz-notwendig-Phase meines Sohnes. Außerdem habe ich den praktisch immer zuhause und den gibt es sehr regional in Bioqualität. Einfach als Ersatz für ein Ei 2 Tl Leinsaat in 3 TL Wasser einweichen, 5 min Quellen lassen und dann mit 30 ml zusätzlichem Kochwasser pürieren bis die Körner feine Brösel sind.
Ansonsten habe ich nur das Frosting tauschen müssen, da wir kein Datteln essen können. Deswegen habe ich mich das erste mal an ein Avokadofrosting gewagt. Sicherheitshalber dann gemixt als von den Männern keiner in der Küche war. Mein Sohn protestierte nämlich heftig als ich die Leinsamen-Süßkartoffelmasse zum Mehl gab. Das orange Zeug wolle er nicht am Kuchen. Fing aber trotzdem an Teig zu naschen da bei uns nur Teig ohne Ei genascht werden darf. Und das Ergebnis fand er super lecker.
Danke für den Tipp mit den Leinsamen als Eierersatz, wieder was gelernt!! Freut mich, dass es Euch geschmeckt hat. Verblüffenderweise ist der Kuchen wirklich kindertauglich. Als ich eben Rhabarberkuchen gebacken habe, war meine Tochter ganz enttäuscht, sie hätte lieber den Schokokuchen gewollt…
LG und schönes Wochenende, Anja
Ach so: es waren 3 Leinsamen-Eier
Viele Grüße
Anja
Der klingt ja köstlich! Leider bin ich allergisch gegen Süßkartoffeln, so dass ich ihn nicht werde probieren können. Aber ich bin mir sicher, er schmeckt genauso großartig wie er aussieht!
Liebe Stephanie,
…ach menno, allergisch gegen Süßkartoffeln klingt ja auch echt unschön… Ich mach ja beim veganen Backen so meine ersten zarten Schritte, dafür war er echt super :-)!
LG Anja
Vielen Dank für das suuuuuper Rezept! Da ich so viele Unverträglichkeiten habe und ohne was zu naschen nicht auskomme, hab ich mich total über dieses Rezept gefreut. Habe es anstatt mit Süsskartoffel mir Butternusskürbis gemacht und anstatt Kokosmus mit Cashewmus und rein mit Buchweizenmehl. Hat super funktioniert! Zum Süßen hab ich Erytrit verwendet um es punktefreundlicher zu machen (für alle WWler macht die Torte bei 8 Stücken: 6,5 Punkte / Stück 💙!
…ganz lieben Dank für die Ergänzung!! Herzliche Grüße von Anja
Wooow, danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, so ein tolles Rezept zu kreiren. Endlich ein gesunder Kuchen.
Ich bin seit kurzem vegan unterwegs, finde aber auch vegane Butter usw. nicht wirklich gut. Er bäckt noch, bin extrem gespannt.
Vielen lieben Dank und liebe Grüße
Stefan
hallo,
kann man erdmandelmehl auch durch Mandelmehl ersetzen?
was für Möglichkeiten gäbe es noch ?
liebe Grüße Sabine
Hi Sabine, hab ich noch nicht probiert, denke aber schon. LG Anja